Berlin: 10. DM-Titel für David Storl I Rang 5 für Christine Winkler I Sprinter mit gebrauchter DM I Drei Läufer in Top 10
Die 122. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin liegen hinter uns. Es wurde geschwitzt, mitgefiebert und sich über Normen, Bestleistungen, Medaillen und Finalteilnahmen gefreut. Von ursprünglich zwölf Leichtathleten des SC DHfK Leipzig sollten am Ende nur zehn Aktive teilnehmen.
Mit einem DM-Titel im Kugelstoßen, einem fünften und neunten Platz im Speerwurf sowie drei Top-10-Platzierungen im Laufbereich sowie zwei Bestzeiten, blickt das Leichtathletikzentrum aus Leipzig auf eine durchwachsene DM in Berlin zurück.
Kugelstoßen, Männer: David Storl sichert sich 10. nationalen Freilufttitel
Bei sengender Hitze und vor ungewohnter Kulisse, ging es für die Kugelstoßer bereits am Freitag um den DM-Titel. Auf dem Pariser Platz, zwischen Hotel Adlon und Brandenburger Tor gelegen, wollte sich David Storl seinen zehnten DM-Titel sichern.
Und der Bundespolizist, der das Aufgebot des SC DHfK anführen sollte, ging mit gutem Beispiel voran. Mit 20,32 Metern war Storl am Ende eines schweißtreibenden Wettbewerbs der strahlende Sieger. Damit verbuchte Deutschlands einziger Kugelstoßweltmeister unangefochten sein zehnten nationalen Freilufttitel.
Das Abschneiden seines Schützlings ordnete Trainer Wilko Schaa auch entsprechend ein: „Mit Blick auf die WM und EM haben wir unsere Pflichtaufgabe erfüllt. Der Sieg war wichtig, auch wenn wir uns eine andere Weite erhofft hatten. David hat mittlerweile wieder das athletische Potenzial, um die 21 Meter anzugreifen. Das zeigen uns die Werte und Ergebnisse aus dem Training. Er hat allerdings noch Probleme mit dem technischen Ablauf, weshalb es noch nicht gelingt, in diesen Weitenbereich vorzustoßen. Nun gilt es abzuwarten, ob wir im nächsten Schritt nach Eugene zur WM fahren.“
Hinter David Storl landete, mit rund 40 Zentimeter Abstand, Simon Bayer (19,94 m) vom VfL Sindelfingen, der sich über DM-Silber freuen durfte. Rang drei ging an im Wettkampfverlauf angeschlagenen Dennis Lukas (19,39 m) von der LG Idar-Oberstein.
Speerwurf, Frauen: Christine Winkler verpasst DM-Medaille
Eine zweite DM-Medaille für den SC DHfK wäre ein toller Abschluss der Leichtathletik-DM für die Grün-Weißen gewesen. Die Hoffnungen lagen an diesem Sonntagnachmittag auf Speerwerferin Christine Winkler. Bereits zwei Mal konnte sie sich eine Medaille bei den nationalen Titelkämpfen holen.
Im vergangenen Jahr gab es Silber. Doch in diesem Jahr sollte der Sammlung (Bronze und Silber) keine weitere folgen.
Mit 54,82 Metern reihte sich Christine Winkler auf Platz fünf ein und blieb gut sechs Meter hinter Siegerin Lea Wipper, die bis zur vergangenen Saison für den SC DHfK auf Weitenjagd ging und nun mit 60,98 Meter für den SC Magdeburg DM-Gold holte.
Für Wipper war es im doppelten Sinn eine Premiere. Zum einen gelang ihr in Berlin der erste 60-Meter-Wurf ihrer Karriere. Zum anderen gewann sie ihren ersten DM-Titel. Den zweiten Platz holte Annika Fuchs (SC Potsdam) mit 57,24 Metern, vor Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 56,90 Metern.
Speerwurf, Männer: Jakob Nauck kämpft mit seinem Körper und der Technik
Allein die Teilnahme an der diesjährigen DM konnte Speerwerfer Jakob Nauck bereits als Erfolg verbuchen. Vor den Meisterschaften plagten den BA-Studenten bereits wochenlang Rückenbeschwerden. Was in der Folge bessere Weiten, als die bei den Halleschen Werfertagen erzielten 72,38 Metern, verhinderten.
Auch im Berliner Olympiastadion zwickte es im Körper des Leipziger Speerwerfers. Damit verbunden wirkten sich die Einschränkungen auf die Technik Nauck’s aus. Am Ende reichte seine Weite von 69,53 Metern aus dem zweiten Versuch nicht für das Weiterkommen in den Endkampf. Dort hätte sich Jakob Nauck nochmal mit drei weiteren Würfen belohnen und ein besseres Ergebnis erzielen können. So wird der Schützling von Trainer Wolfgang Köhler in der Endabrechnung DM-Neunter.
Zum Deutschen Meister krönte sich unterdessen Julian Weber vom USC Mainz, dem nach sechs Versuchen mit 86,61 Metern der weiteste Wurf gelang. Mit etwas Abstand folgen dahinter Maurice Voigt (LG Ohra Energie) mit 77,35 Metern und Andreas Hofmann (MTG Mannheim) mit 76,33 Metern auf den weiteren Postplätzen.
800 m, Männer: Conrad Kieselberger im Finale auf Rang 6
Mit zwei Athleten des SC DHfK ging es in die Halbfinals über 800 Meter der Männer. Sowohl Conrad Kieselberger, als auch Artur Beimler liefen in ihren Läufen auf Rang fünf.
Für Artur Beimler sollte die Zeit von 1:52,32 Minuten nicht für den Endlauf reichen. Damit beendet der Schützling von Trainerin Beate Conrad die DM als Meistschaftselfter. Dabei lief Beimler ein taktisch kluges Rennen.
Für Trainingspartner Conrad Kieselberger reichten die 1:50,96 Minuten und kleinem „q“ für den Einzug ins Finale. Dort zeigte sich Kieselberger von seiner besten Seite und lief in 1:59,56 Minuten als DM-Sechster über die Ziellinie.
Den Sieg sicherte sich Tim Holzapfel (1:49,25 min) von der Unterländer LG. Dahinter freute sich mit Rocco Martin (1:49,59 min) von der SG MoGoNo ein Leipziger über DM-Silber. Platz drei ging an Marc Reuther (1:49,67 min) von Eintracht Frankfurt.
1.500 m, Frauen: Marie Burchard holt im Endlauf guten 9. Platz
Das Erreichen des Endlauf’s über 1.500 Meter war auch das Ziel für Marie Burchard. Die von Thomas Dreißigacker trainierte Athletin zog mit Saisonbestleistung in 4:28,33 Minuten und kleinem „q“ in das Finale ein.
Dort sicherte sich Marie Burchard in einem couragierten Rennen in 4:31,28 Minuten einen guten neunten Platz.
Siegerin wurde Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen), die sich im Duell der Stadtwerke in 4:22,13 Minuten vor Katharina Trost (4:22,83 min) von der LG Stadtwerke München durchsetzte. Den dritten Platz holte
3.000 m Hindernis, Frauen: Hannah Stegenwallner mit Bestzeit DM-Zehnte
Ziemlich ausgepumpt, aber glücklich zeigte sich Hindernisläuferin Hannah Stegenwallner nach ihrem Lauf über die 3.000 Meter. In einem mutigen Rennen, welches sie etwas zu schnell angegangen war, konnte sich Hannah Stegenwallner in 10:28,79 Minuten als DM-Zehnte ihren Platz auf nationaler Ebenen behaupten. Ganz nebenbei konnte sich die Athletin von Beate Conrad über eine neue Bestzeit freuen.
Den Sieg sicherte sich Lea Meyer (ASV Köln) in 9:32,44 Minuten. Dahinter liefen Elena Burkard (9:50,10 min) von der LG farbtex Nordschwarzwald und Olivia Gürth (9:55,95 min) vom Diezer TSK Oranien auf die Plätze zwei und drei.
1.500 m, Männer: Oliver Kreisel mit Endstation im Halbfinale
Mit Robert Farken vom SC DHfK Leipzig fehlte in Berlin verletzungsbedingt der Titelverteidiger über 1.500 Meter. Doch in Person von Oliver Kreisel sollten die grün-weißen Farben des größten Breitensportvereins der Messestadt vertreten sein.
Im Olympiastadion zeigte der Schützling von Beate Conrad ein sehr engagiertes Rennen, lief zwischenzeitlich vorne mit und erzielte auf den letzten 300 Metern mit 41 Sekunden ein tolle Zwischenzeit. Hinten raus fehlten Kreisel am Ende die Kraft, so dass er mit 3:54,70 einen guten 19. Platz erzielte.
Den Sieg sicherte sich in einem Finale hochklassigen Finale der Wattenscheider Marius Probst, der sich mit einem fulminanten Zielsprint in 3:44,72 Minuten gegen Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund I 3:45,20 min) und Marc Tortell (Athletics Team Karben I 3:45,56 min) durchsetzte.
100 m, Männer: Roy Schmidt und Marvin Schulte kommen bis ins Halbfinale
Als Titelverteidiger ist Marvin Schulte nach Berlin gereist. Vor einem knappen Jahr holte sich der Leipziger Sprinter in Braunschweig den DM-Titel über die 100 Meter und krönte sich zum schnellsten Mann Deutschlands.
Im aktuellen Saisonverlauf kämpft Schulte mit seiner Form. Weshalb sich eine Titelverteidigung schwierig gestalten sollte. Die Konkurrenz, allen voran die Hamburger Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah, aber auch der Erfurter Julian Wagner zeigen aktuell herausragende Leistungen.
Gemeinsam mit Clubkamera Roy Schmidt sollte der Olympiafahrer im Berliner Olympiastadion bis ins Halbfinale vorstoßen. Dort war für beide Clubathleten leider bereits Schluss. Dabei scheiterte Marvin Schulte in 10,49 Sekunden um wenige Tausendstel am Einzug in den 100-Meter-Endlauf und wird am Ende Meisterschaftszehnter.
Für Leipzigs dienstältesten Sprinter, Roy Schmidt, war der Einzug ins Halbfinale ein kleiner Erfolg. In 10,61 Sekunden schließt der Thüringer im Trikot des SC DHfK auf DM-Platz 14 ab.
Leider ohne Start blieben aus gesundheitlichen Gründen Charlotte Fromm über 100 Meter sowie Joscha Bretschneider über 400 Meter.
Alle Ergebnisse der 122. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften finden Sie hier.
Der SC DHfK Leipzig und die Abteilung Leichtathletikzentrum gratulieren David Storl zu seinem 10. DM-Titel sowie allen Athletinnen und Athleten zu ihren großartigen Leistungen! (th)