München: Geherin Saskia Feige will bei EM vorne mitmischen / Medizin-Prüfung drei Tage nach Rennen

Kategorien: Leichtathletikzentrumveröffentlicht am: 17. August 2022

Nach WM-Rang 15 startet SC DHfK-Geherin Saskia Feige mit Selbstvertrauen am Samstag ins EM-Rennen. Foto: SC DHfK

Mit Geherin Saskia Feige wird am kommenden Samstag, 20.8., (10:15 Uhr) eine Athletin des SC DHfK Leipzig bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in München starten. Nach WM-Platz 15 und Rang sechs aus europäischer Sicht geht die 25-Jährige mit Selbstvertrauen ins Rennen und möchte eine Top-Platzierung erzielen. Zusätzliche Unterstützung wird es vom Streckenrand geben und ein gutes Rennen könnte die Wahl-Leipzigerin auch für ihre nächste Herausforderung beflügeln.

München. Es sind aufregende Wochen aktuell für SC DHfK-Geherin Saskia Feige. Nach ihrer erfolgreichen WM-Teilnahme mit Platz 15 in Eugene (USA) Mitte Juli stehen für die 25-Jährige in der nächsten Woche gleich zwei große Ereignisse an. Am kommenden Samstag, 20.8. startet die amtierende Deutsche Meisterin bei der Heim-EM in München um 10:15 Uhr über 20 Kilometer Gehen – mit guten Chancen, ganz vorne mit dabei zu sein. Nur drei Tage später tauscht die Medizinstudentin Laufbahn gegen Hörsaal. Zweimal vier Stunden sitzen heißt es dann am Dienstag und Mittwoch, wenn das Physikum, die Zwischenprüfung im Medizinstudium ansteht.

Beidem blickt die sympathische Athletin zuversichtlich entgegen. Eine neue persönliche Bestleistung im Frühjahr (1:29,57h), die WM-Quali und ein sehr guter 15. Platz dort nach überstandener Corona-Infektion geben Feige Selbstvertrauen für EM: „Das Jahr lief insgesamt sehr gut und ich denke, dass ich jetzt auch die Tempohärte zurück habe, die mir bei der WM auf der zweiten Rennhälfte noch etwas gefehlt hat.“ In Eugene hatte die Studentin einen guten Start hingelegt, konnte auf der zweiten Hälfte jedoch nicht ganz das Top-Tempo mitgehen und musste auch aufgrund zweier Verwarnungen vorsichtiger agieren.

In der Woche nach der WM ließ es Feige mit ihrem Trainerteam um Beate Conrad und Thomas Dreißigacker noch etwas ruhiger angehen, dann ging es intensiv in die EM-Vorbereitung. „Ich habe hier in Leipzig Topbedingungen mit meinem Trainerteam, die mich super durch die Saison begleitet haben und denen ich sehr vertraue, und dem IAT an meiner Seite. Bei der Diagnostik auf dem Laufband sah alles aktuell sehr gut aus“, sagt Feige, die vor der WM ein paar Wochen im Höhentrainingslager in den USA an ihrer Form gefeilt hatte. Am vergangenen Samstag stand für die SC DHfK-Geherin mit 20 Kilometern die letzte lange Trainingsstrecke vor der EM an, bevor der Umfang mit Blick auf das Rennen am Samstag sukzessive reduziert wird. Gestern verfolgte Feige nach ihrer eigenen Trainingseinheit das Marathon-EM-Rennen der Männer und sah den famosen Zielsprint und Sensationssieg von Richard Ringer.

Saskia Feige mit ihrer Trainerin Beate Conrad auf dem Luppedamm in Leipzig. Foto: SC DHfK

Auf der zweiten Rennhälfte nochmal dagegenhalten und bestenfalls zulegen – das setzt sich auch Feige fürs EM-Rennen als Ziel: „Mein Plan ist es, im Feld mitzuschwimmen und auf der zweiten Hälfte nicht nachzulassen, und dann denke ich, dass ich vorne mit dabei sein kann.“ Zusätzliche Motivation und positive Energie wird die 25-Jährige vom Streckenrand erhalten. Dort werden ihre Eltern, ihre Großeltern und ihre Freunde sie anfeuern. „Ich freue mich riesig auf die Heim-EM. Ich durfte die tolle Atmosphäre schon 2018 bei der EM in Berlin erleben. Das war ein richtig tolles Erlebnis und ich habe sehr gute Erinnerungen daran. Umso größer ist die Vorfreude jetzt auf München.“

Ein gutes Ergebnis könnte Feige sicher noch weiteren Rückenwind für die anstehenden Medizinprüfungen geben. „Ich hatte einen 50-Tage-Lernplan, konnte Training und Lerneinheiten gut kombinieren und fühle mich gut vorbereitet fürs Physikum. Für mich ist das Studium insgesamt ein schöner Ausgleich zum körperlichen Training und ich übe beides mit Hingabe aus“, so Feige, die das tägliche circa drei- bis vierstündige Lernpensum an Trainingstagen zwischen den Einheiten aufteilte. „Kurz vor oder direkt an Wettkampftagen gilt dann aber meine volle Konzentration dem Rennen, so auch am Samstag.“ Und am Tag vor der Prüfung halte sie es ähnlich wie bei Wettkämpfen: „Dort mache ich nicht mehr viel, sondern versuche mich zu entspannen.“

Teile diesen Beitrag.