Die Leichtathletik-EM aus Grüm-Weißer Kampfrichtersicht
Die Leichtathletik Europameisterschaften in Berlin sind vorüber. Viele tolle und emotionale Momente sind über alle möglichen medialen Kanäle in die weite Welt gegangen. Interviews mit Athleten, Trainern und Funktionären wurden geführt. Und doch steckt aus organisatorischer Sicht noch viel mehr hinter einer solchen Großveranstaltung, welche vom 6. bis 12. August 2018 im Berliner Olympiastadion sowie auf dem Breitscheidplatz im Herzen der deutschen Hauptstadt stattfand. Wie nehmen beispielsweise Kampfrichter oder freiwillige Helfer (Volunteers) das sportliche Highlight ihres Lebens wahr?
Anreise und Vorbesprechung
Alles begann zunächst mit der Anreise in die Ausrichterstadt. Im Fall der drei Kampfrichter des SC DHfK Leipzig, begannen die Europameisterschaften bereits am Freitag, 3. August, wenige Tage vor der Eröffnungsfeier.
Nach erfolgreicher Akkreditierung und Übergabe der Arbeitskleidung erfolgte für Sabine Hahn (Abteilungsleitung Leichtathletik/Leichtathletikzentrum), Kristin Brandt (Kindertrainerin der Abteilung Leichtathletik) und Conrad Kieselberger (U20-Juniorenläufer über 800 m) am Freitagabend die erste Vorbesprechung. Mit dem Länderkampf am Sonntag stand die erste Bewährungsprobe für die Kampfrichter auf dem Programm. Es galt sich mit der Messtechnik und den grundlegenden Abläufen während der Wettkämpfe vertraut zu machen. Die Kampfrichter wurden außerdem von zahlreichen Volunteers unterstützt. Vom SC DHfK Leipzig konnten sich Anke und Vincent Posmyk begeistern.
Eröffnungsfeier und Wettbewerbe
Am Montag, 6. August 2018, war es dann endlich soweit. Für Athleten und Kampfrichter begann die heiße Phase der Leichtathletik Europameisterschaften. Die Eröffnungsfeier auf dem Breitscheidplatz war „ein tolles Erlebnis, was wir so schnell nicht vergessen werden.“, weiß Sabine Hahn zu berichten und zeigt sich von der einzigartigen Atmosphäre begeistert.
Neben den Straßenwettbewerben der Geher und des Marathons fand die Kugelstoßqualifikation unter den Augen von tausenden begeisterten Zuschauern in unmittelbarer Umgebung zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche statt. Alle weiteren Wettkämpfe wurden im Berliner Olympiastadion mit seiner legendären blauen Bahn ausgetragen.
Mittendrin im Wettkampfgeschehen
So konnten Hahn, Brandt und Kieselberger die 19 EM-Medaillen des DLV-Kaders aber auch die kleinen und großen Leichtathletikgeschichten direkt vor Ort verfolgen. Erinnert sei hier an die Israelin Lonah Chemtai Salpeter, die sich bereits auf ihrer letzten Runde wähnte, über Gold freute und am Ende disqualifiziert wurde. Oder das Speerwurf-Gold von Thomas Röhler (LC Jena), der seinen Erfolg mit einem beherzten Sprung in den Wassergraben feierte. Schrecksekunden bescherten allen Anwesenden im Stadion vermutlich der Zusammenprall der deutschen Sprinter Julian Reus (LAC Erfurt) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) im Halbfinale der Sprintstaffel. Emotional wurde es ohne Frage beim Abschied von Diskusheld Robert Harting (SCC Berlin). All diese Momente werden den drei grün-weißen Leipziger Kampfrichtern für immer in Erinnerung bleiben und für die Momente entschädigen, die als kräftezehrend einzuordnen sind.
„Alles in allem war die EM ein großer Glücksfall für uns. Es war eine erlebnisreiche Veranstaltung und wir nehmen viele neue Erfahrungen mit. So nah kommen dem europäischen Spitzensport nicht nochmal so schnell.“, fasst Sabine Hahn abschließend ihren Blick auf die Heim-EM zusammen.
Es ist wahr, die Leichtathletik Europameisterschaften in Berlin haben bei allen Beteiligten tolle Erinnerungen in die Köpfe gebrannt. Die nächste Leichtathletik-Großveranstaltung darf also gerne kommen. (sh/th)