Dortmund: Souveräne Teamleistung bringt Staffelgold I Vier Top-10-Platzierungen

Kategorien: Leichtathletikzentrumveröffentlicht am: 27. Februar 2023

Das siegreiche Staffelquartett des SC DHfK (v.l.): Joelina Miltschus, Mariam Soumah, Mia Besser und Charlotte Riedel (Foto: Iris Hensel)

Zwei Wettkampftage liegen hinter den deutschen U20-Leichtathletinnen und -athleten. Die große grün-weiße Delegation des SC DHfK kehrt mit einem Hallen-DM-Titel sowie vier Top-10-Platzierungen nach Leipzig zurück.

Das siegreiche Staffelquartett des SC DHfK (v.l.): Joelina Miltschus, Mariam Soumah, Mia Besser und Charlotte Riedel (Foto: Iris Hensel)

 

Staffelgold und Platz 8 für Clubsprinterinnen
Die 4 x 200 Meter Staffel des SC DHfK hat sich mit einer souveränen Teamleistung den Titel bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften 2023 in Dortmund gesichert. In 1:39,81 Minuten ließ das grün-weiße Quartett den Konkurrentinnen vom Neuköllner SF (1:41,25 min) und dem VfL Eintracht Hannover (1:41,63 min) keine Chance. Damit krönten Joelina Miltschus, Mariam Soumah, Mia Besser und Schlussläuferin Charlotte Riedel den aktuellen Saisonverlauf in der Halle.

Fragt man Sprinttrainer Knut Iwan nach dem Geheimnis des diesjährigen Erfolges, erhält man eine klare Antwort: „Die Mädels wollten diesen Titel. Wir wollten diesen Titel. Jetzt haben wir diesen Titel. Das ist das Ergebnis einer sehr gut funktionierenden Gruppenleistung. Dazu zählen natürlich die Athletinnen, aber an dieser Stelle auch meine Trainerkollegen Markus Triebert, Alexander John und Moritz André und auch die Physios Julia Schmidt und Ulisse Bonon.“

Beide Staffeln des SC DHfK waren an Platz eins und vier auf der Meldeliste stehend ins Ruhrgebiet gereist. Damit lag ein leichter Erwartungsdruck auf den vier erfolgreichen jungen Damen, die mit Joelina Miltschus und Mariam Soumah (beide 2004) zwei erfahrene U20-Athletinnen und mit Mia Besser (2007) sowie Charlotte Riedel (2005) zwei U18-Talente in ihren Reihen hatten.

Aus der siegreichen Staffel des SC DHfK Leipzig wollte Knut Iwan keine seiner Athletinnen hervorheben: „Alle vier sind heute auf ihrem Leistungsniveau gelaufen. Was am Ende auch ein Grund war, weshalb wir sehr souverän mit gut eineinhalb Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz den Titel geholt haben.“

Das hervorragende Leistungsniveau, welches sich aktuell gerade im weiblichen Sprintbereich in Leipzig entwickelt, zeigte an der Stelle auch die zweite Staffel der Messestädter. Mit Startläuferin Marie Beck (2007), Lilly Heilmann, Charlotte Wasser sowie Schlussläuferin Maike Dietzschold (alle 2006) belegte ein Quartett vom Trainerteam um Markus Triebert in 1:42,74 Minuten einen starken achten Meisterschaftsplatz.

Sprinterin Charlotte Riedel etabliert sich in der nationalen Spitze
Ihre gute Hallenform hatte Sprinterin Charlotte Riedel in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beweis gestellt. Als Landesmeisterin über 60 Meter war für die Leipzigerin die Zielstellung eindeutig – eine Medaille sollte her.
Mit zwei Saisonbestleistungen im Vorlauf und Halbfinale (7,52 sec) zog Riedel souverän in den Endlauf ein und durfte sich Hoffnungen auf eine Meisterschaftsmedaille machen. Doch am Ende kam es anders als gedacht. In 7,59 Sekunden hatte Charlotte Riedel das Nachsehen und reihte sich auf Meisterschaftsplatz fünf ein.
Woran es am Ende scheiterte, konnte die U18-Athletin klar einordnen: „Ich glaube, am Ende war es heute ein Lauf zu viel und meine Konzentration hat nachgelassen. Nach dem Lauf war ich enttäuscht. Doch mit ein paar Tagen Abstand kann ich sagen, dass ich mit Platz fünf zufrieden bin. Als jüngerer Jahrgang in der U20 freue ich mich auf die Hallen-DM im kommenden Jahr. Dann hole ich auf jeden Fall eine Medaille!“

Bedauerlich war in diesem Zusammenhang das Ausscheiden von Joelina Miltschus. Die Vize-Landesmeisterin des SC DHfK Leichtathletikzentrums verpasste um drei Tausendstel den Endlauf.

Den Hallen-Titel sicherte sich Chelsea Kadiri (7,42 sec) vom SC Magdeburg vor Holly Okuku (7,47 sec) vom Sprintteam Wetzlar und Carolin Schlung (7,49 sec) vom SSC Bad Sooden-Allendorf.

Sprinttrainer Knut Iwan mit optimistischem Ausblick
Im Rückblick und Ausblick auf die anstehende Freiluftsaison zeigt sich Knut Iwan optimistisch: „Insgesamt können wir zufrieden aus Dortmund abreisen. Die jüngeren Aktiven waren etwas von der tollen Kulisse beeindruckt. Daraus resultierte natürlich, dass hier und da nicht das komplette Leistungsvermögen abgerufen werden konnte. Die Erfahrung muss man machen und daraus lernen.

In der kommenden Woche dürfen es die Schützlinge des Leipziger Bundesstützpunktes Sprint etwas ruhiger angehen lassen. Laut Iwan „werden die Mädels mit Radfahren und Gymnastik ein bisschen regenerieren.“ Im Anschluss geht es bereits in die Vorbereitung auf die Sommersaison. „Da werden wir an den Grundlagen arbeiten und Ende April ins Trainingslager nach Kienbaum fahren“, führt der Sprinttrainer aus.

Die Freiluftsaison kann also kommen. Mit einer ordentlichen Portion Optimismus ist Trainer-Urgestein Knut Iwan gewappnet: „Gerade in den Staffelwettbewerben ist mir nicht bange. Aber auch für die Einzeldisziplinen gibt es Grund zu Optimismus. Hier wächst aktuell ein großartiger Stamm an Athletinnen und Athleten zusammen. Für den Sommer haben wir zahlreiche jüngere Jahrgänge, die sich bereits jetzt mit guten Ergebnissen zeigen konnten.“

Drei Top-10-Platzierungen im Laufbereich
Eine Medaille, wie sie die Sprintgruppe erringen konnte, war auch die Hoffnung im Laufbereich. Die sechs Aktiven von den Trainern Niklas Cervinka und Mathias Kummich konnten sich immerhin mit drei Top-10-Platzierungen belohnen.

Die beste Platzierung der Leipziger U20-Lauftalente sollte in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle Lilli Schlüter über die 800 Meter erzielen. In 2:21,44 Minuten sicherte sich Schlüter nach vier Runden den siebten Platz. Den Sieg holte sich Jana Marie Becker (Königsteiner LV) in 2:08,41 Minuten. Dahinter landeten Helena Schenk (2:10,46 min) von der TSG Bruchsal und Hannah Odendahl (2:10,48 min I LAV Bayer Uerdingen/Dormagen).

Ebenfalls in guter Form zeigte sich Lilly Steingaß über die 1.500 Meter. Nach der Schrecksekunde im Vorlauf, in dem sich die U18-Athletin nach einem Sturz berappelte und sich als Zweitplatzierte für den Endlauf qualifizieren konnte, wurde Steingaß in 4:41,89 Minuten hervorragende Meisterschafts-Achte. Siegerin des Finales über 1.500 Meter wurde Carolin Hinrichs (VfL Löningen) in 4:34,40 Minuten. Die weiteren Podestplätze belegten Emie Lotta Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen I 4:34,93 min) und Bianca Böhnke (VfL Waiblingen I 4:37,58 min).

Auf gleicher Strecke in der männlichen U20 hatten die Grün-Weißen aus Leipzig eine Medaillenhoffnung an der Startlinie stehen. Für Aaron Schubert, der im Vorlauf souverän das große Q für das Finale über 1.500 Meter buchen konnte, sollte dieses nicht so glücklich verlaufen. Auf Grund zahlreicher Rangeleien im Rennverlauf konnte Schubert nicht im Kampf um eine Podestplatzierung eingreifen und wurde in 4:06,81 Minuten Neunter. Stützpunktathlet und Titelfavorit Tim Kalies stürzte nach 900 Metern und musste sich hinter Trainingskamera Aaron Schubert mit Platz zehn begnügen.
Den Titel sicherte sich Jan Dillemuth (4:00,90 min) vom Athletics Team Karben, vor Tobias Kent (LG Stadtwerke München I 4:01,41 min) und Glenn Kochmann (TSG Bergedorf I 4:01,42 min), die sich ein Herzschlagfinale um Silber und Bronze lieferten.

Im sehr großen Starterfeld über 3.000 Meter blieben Christoph Männel und Paul Walochny unter ihren Möglichkeiten. Beim Sieg von Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach I 8:29,33 min) holte sich Männel in 9:00,02 Minuten Rang 13. Trainings- und Clubkamerad Walochny wurde in 9:09,80 Minuten Siebzehnter.

Alle Ergebnisse der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften U20 in Dortmund finden Sie hier.

Der SC DHfK Leipzig und die Abteilung Leichtathletikzentrum gratulieren der 4 x 200 Meter-Staffel und dem gesamten Team zum Hallen-DM-Titel sowie allen weiteren Athletinnen und Athleten zu ihrem guten Abschneiden! (th)

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