Rostock: Zwei DJM-Titel und drei Mal Edelmetall für Clubaktive I Weibliche U18-Staffel mit Landesrekord

Kategorien: Leichtathletikzentrumveröffentlicht am: 24. Juli 2023
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Liefen mit Landesrekord zum U18-Staffeltitel über 4 x 100 m (v.l.): Sherin Kimuanga, Charlotte Wasser, Lilly Heilmann und Mia Besser (Foto: I. Hensel)

Drei spannende Wettkampftage der Deutschen Jugendmeisterschaften 2023 in Rostock liegen hinter uns. Bei bescheidenen Witterungsbedingungen sind die jungen Athletinnen und Athleten der U18/U20 an ihre Grenzen gegangen. Mit zwei DJM-Titeln, drei weitere Male Edelmetall und zahlreichen Finalteilnahmen kehrt die grün-weiße Delegation des SC DHfK in die Messestadt zurück.

Es waren drei nasse Tage im hohen Norden. Aber die Deutschen Jugendmeisterschaften U18/U20 in Rostock sind trotzdem nicht ins Wasser gefallen. Die Athletinnen und Athleten, die Kampfrichter und auch die Zuschauer haben sich durchgebissen und für unvergessliche Leichtathletikmomente gesorgt.

Erfolgreiches Abschneiden mit zwei Titel, drei Silbermedaillen und zahlreiche Finalteilnahmen

Zu diesen Momenten beigetragen haben auch die Leichtathletiktalente des SC DHfK Leipzig. Gleich zwei U18-Titel gehen durch die Staffel über 4 x 100 Meter (Wasser, Kimuanga, Besser, Heilmann) sowie über 2.000 m Hindernis für Jakob Rödel in die Heldenstadt. Die gute Form der Staffeln unterstrich auch das U20-Quartett (Hermsdorf, Miltschus, Soumah, Riedel) mit DJM-Silber. In der gleichen Farbe glänzten auch die Medaillen von U18-Sprinterin Sherin Kimuanga (100 m) und von Speerwerferin Lotta Diener. Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle die Finalteilnahmen von zehn Aktiven. Außerdem darf sich Sprinterin Joelina Miltschus auf die U20-EM in Jerusalem freuen, für die sie nominiert wurde.

U18-Staffel stürmt mit Landesrekord zum Titel
Dem bereits erwähnte DJM-Titel für die U18-Staffel über 4 x 100 Meter ging eine kuriose Geschichte voraus. So hatte Schlußläuferin Lilly Heilmann in der Nacht vor dem Lauf von der Siegzeit geträumt. Am Freitag, dem Wettkampftag, kam es am genau so. In 46,48 Sekunden stürmte das grün-weiße Quartett mit Charlotte Wasser, Sherin Kimuanga, Mia Besser und Lilly Heilmann zum Titel. Zu gleich egalisierten die vier schnellen Damen auch den zuvor seit 1975 bestehenden Landesrekord (46,83 sec) ihrer Altersklasse.
Stellvertretend für die Schützlinge von Trainer Knut Iwan sagte Heilmann nach den Titelkämpfen: „Wir haben großen Druck gespürt und waren entsprechend aufgeregt. Uns war aber klar, dass wir läuferisch das Zeug zum Titel haben. Der Traum in der Nacht zuvor macht den Sieg nochmal besonders. Wir sind wahnsinnig stolz auf das Erreichte – Sieg mit Landesrekord, was möchte man mehr. Jetzt verabschieden wir uns in die Ferien.“
Hinter den Leipzigerinnen landeten mit Abstand die Staffeln der MTG Mannheim (47,10 sec) und des Turnklub Grevenbroich (47,46 sec).

U18-Hindernisläufer Jakob Rödel triumphiert im Regen von Rostock
Den zweiten Titel innerhalb weniger Stunden konnten am frühen Freitagabend die Läufer um das Trainerduo Niklas Cervinka und Mathias Kummich verbuchen. In der männlichen U18-Konkurrenz lieferte Jakob Rödel eine taktische Meisterleistung ab und sicherte sich in 6:03,08 Minuten sensationell DJM-Gold. Dabei war im Saisonverlauf nicht abzusehen, dass Rödel überhaupt die DJM laufen würde. „Ich war in den Winter-monaten gesundheitlich angeschlagen. Im weiteren Saisonverlauf haben wir ein solides Training hingelegt. Der Titel kommt trotzdem überraschend“, gibt der frischgebackene Titelträger Auskunft.

Die Vorgaben seines Trainers hatte der U18-Athlet bestens umgesetzt, wie Rödel selbst einschätzt: „Unser Plan sah vor, dass ich mich in der Spitze aufhalten soll, um von dort aus im Rennverlauf reagieren zu können. Trotz des vielen Gedränges konnte ich mich vorne behaupten und habe mich an Erik (Sato) drangehängt. Auf den letzten 200 Meter bin ich im Schlußspurt an ihm vorbeigezogen und habe den Titel holen können.“
Hinter Jakob Rödel sicherte sich Erik Sato (Dresdner SC) in 6:03,90 Minuten Silber. Dahinter landete Severin Niklas Benischke (6:06,19 min I Erfurter LAC) auf dem Bronzerang.

In der weiblichen U20-Konkurrenz konnte sich Neele Heyne als DJM-Fünfte in 6:57,36 Minuten zurückmelden.

U20-Staffelsilber für Hermsdorf, Miltschus, Soumah und Riedel
Was die jungen Hüpfer der U18-Staffel erreicht haben, wollte der ältere U20-Jahrgang nachmachen. Dafür musste über 4 x 100 Meter für Sarah Hermsdorf, Joelina Miltschus, Mariam Soumah und Charlotte Riedel in einem Lauf alles zusammenpassen.
Eine knappe Dreiviertelstunde nach ihren siegreichen Clubkameradinnen stand das Quartett nun auf der Tartanbahn im Rostocker Leichtathletikstadion. Angespannt waren sie, wie Schlussläuferin Charlotte Riedel sich hinterher erinnerte. Als zweite der Meldeliste angereist sollten die Leipziger U20-Damen,nach drei absolvieren Zeitläufen, mit der selben Platzierung und einer neuen Bestzeit von 46,57 Sekunden mit DJM-Silber in die Messestadt zurückkehren.
Natürlich hatte Knut Iwan mit einem weiteren Staffeltitel seiner Schützlinge geliebäugelt. Aber „heute war der eine oder andere Wechsel nicht optimal“, äußert sich der erfahrene Sprinttrainer, der mit dem „Gesamtergebnis sehr zufrieden ist“.
Der U20-Titel ging an die Staffel des Hamburger SV (46,38 sec). Die StG Passau-Pfarrkirchen (46,74 sec) sicherte sich Bronze.

Überraschung im U18-Speerwerfen – Lotta Diener holt Silber und beendet Karriere
Den bereits medaillenreichen Freitag sollte im Speerwurf der weiblichen U18-Konkurrenz Lotta Diener beenden. Als Achte der Meldeliste angereist, hatte die 16-Jährige in Rostock nichts zu verlieren und setzte alles auf eine Karte. Getreut dem Motto „Augen zu und durch“ sollte Dieners 500 Gramm schwerer Speer im dritten Versuch bei 44,94 Metern landen.
Die Leistungsexplosion war in der Form nicht erwartet worden. Doch in den letzten Monaten hatte der Schützling von Christoph Müller „im Trainingslager kontinuierlich an der Technik gefeilt und sich dabei um gute 5,5 Meter gesteigert“, wie sie selbst angibt.

Am Ende wurde es aber nochmal eng für das Duo Diener/Müller. Denn nur zwei Zentimeter trennten die Leipzigerin von der drittplatzierten Jasmin Rothe (SC Potsdam), deren Wurfgerät bei 44,92 Meter landete.
Doch es sollte bei DJM-Silber für Lotta Diener bleiben. Gleichzeitig Karrierehöhepunkt für die Schülerin, die nach den Deutschen Jugendmeisterschaften dem Leistungssport den Rücken kehrt. Den Sieg sicherte sich mit 46,92 Metern Martha Seidel von der HSG Universität Greifswald.

In der männlichen U18 wird der letztjährige U16-Meister Oskar Nauck mit 58,13 Metern DJM-Achter.

U18-Sprinterin Sherin Kimuanga mit Silber über 100 m
Nach dem Medaillregen am Freitag, mit vier Mal Edelmetall, sollte am zweiten Wettkampftag ein weiterer Podestplatz hinzukommen. Diesen sollte sich eine Läuferin der siegreichen U18-Staffel sichern.
Es hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert, bis Sprinterin Sherin Kimuanga endlich eine verletzungsfreie Saison hinlegen konnte. Mit nun 17 Jahren zeigt der Schützling von Trainer Knut Iwan was in ihm steckt. Nach U18-Staffelgold mit Landesrekord, sollte im Einzelstart über 100 Meter die nächste Medaille für Kimuanga folgen. Die 17-Jährige zeigte bereits im Vorlauf und Halbfinale ihre ganze Klasse – absolvierte beide Läufe in neuer Bestzeit von 11,84 Sekunden. Im Endlauf sollte es noch einen Ticken schneller werden.
Mit 11,71 Sekunden flog Sherin Kimunanga förmlich ins Ziel, was neue Bestzeit bedeutet hätte, wäre da nicht der Rückwind von 2,6 Metern pro Sekunden. Und mit 11,65 Sekunden war Pia Pätzel (LG VfL/SSG Bensheim) einen kleinen Tick schneller unterwegs als die Leipzigerin, die verdient DJM-Silber holte. Bronze sicherte sich Judith Bilepo Mokobe (11,81 sec I USC Mainz).
Nach ihrem Gold-Silber-Coup freute sich die Doppelmedaillengewinnerin über den Erfolg und bleibt dabei auf dem Teppich: „Nach den Rückschlägen der letzten Jahre fühlt sich der Erfolg heute sehr gut an. Ich bin körperlich und mental in einer guten Verfassung. Es zeigt, dass man im richtigen Umfeld mit Geduld und harter Arbeit an seine Ziele kommt. Natürlich war die Hoffnung da, dass ich meine Leistung abrufen kann – die Gebete wurden erhört. Jetzt geht es in den Urlaub nach Kinshasa.“

Läufer schnuppern über 1.500 m an Edelmetall I Stützpunktathlet Kalies holt Silber
Knapp an einer Medaille vorbei schrammten über 1.500 Meter U18-Läuferin Lilly Steingaß und U20-Athlet Aaron Schubert. Für Steingaß stoppte die Uhr bei 4:38,26 Minuten, was in der Endabrechnung Rang vier bedeutete. Als DJM-Dritte durfte sich Antonia Kräußlich (TSV Bad Rodach) in 4:37,43 Minuten über Bronze freuen.
Noch knapper verlief die Entscheidung um eine Medaille im 1.500-Meter-Finale der männlichen U20. Dort sollte Aaron Schubert in 3:54,92 Minuten um Siebenhundertstel an Bronze vorbeischrammen. Über die Medaille freute sich stattdessen Tobias Tent (LG Stadtwerke München), der in 3:54,22 Minuten über die Ziellinie lief.
Positiv zu bewerten ist DJM-Silber für Schuberts Trainingskamerad Tim Kalies. Der Athlet des Braunschweiger LC, der am Bundesstützpunkt Lauf in Leipzig trainiert, lief in 3:54,20 Minuten auf Rang zwei ein.

Sprinterinnen in Top 6 über 100 und 200 Meter I Hürdensprinter Krenzlin DJM-Siebter
Als einzige U20-Sprintern konnte sich über 100 Meter Joelina Miltschus in 11,99 Sekunden als DJM-Fünfte für internationale Aufgaben empfehlen. Der Lohn – der Schützling von Bundestrainer Alexander John fährt zu U20-EM in Jerusalem (7. bis 10. August 2023).
Über die Halbestadionrunde kann Joelina Miltschus ebenfalls eine Finalteilnahme vorweisen. In 24,16 Sekunden wird die U20-EM-Fahrerin ebenfalls DJM-Fünfte.
Ihre U18-Trainingskameradinnen Lilly Heilmann und Mia Besser runden das gute Gesamtergebnis mit den Finalplätzen fünf (24,95 sec) und sechs (25,03 sec) ab.
Ebenfalls in den Endlauf schaffte es U18-Hürdensprinter Luis Krenzlin, der über 400 Meter Hürden einen hervorragenden siebten Platz (57,07 sec) herauslief.

Weitere Platzierungen von SC DHfK-Athletinnen und -athleten im Überblick:

U18DisziplinU20
14. Platz für Lilly
Heilmann (12,37 sec)
100 m10. Platz für Charlotte Riedel (12,04 sec)
21. Platz für Mia
Besser (12,47 sec)
100 m25. Platz für Daniel Wintergoller (11,27 sec)
32. Platz für
Charlotte Wasser (12,65 sec)
100 m26. Platz für Sarah Hermsdorf (12,37 sec)
100 m34. Platz für Mariam Soumah (12,57 sec)
15. Platz für Noah
Malcharek (15,79 sec)
110 m Hü.
200 m21. Platz für Mariam Soumah (25,62 sec)
200 m27. Platz für Daniel Wintergoller (23,01 sec)
13. Platz für Anna
Chantal Posmyk (59,71 sec)
400 m
11. Platz für Moritz
Schübel (56,73 sec)
400 m Hü.
13. Platz für M. Dietzschold, M. Beck, L. Schmidt, A. Posmyk (49,22 sec)4 x 100 m
18. Platz für Moritz
Siegel (4:17,82 min)
1.500 m
2.000 m Hi.12. Platz für Linda Grundmann (7:16,15 min)
21. Platz für Magnus
Pölkner (6:38,04 min)
2.000 m Hi.
3.000 m20. Platz für Christoph Männel (8:43,48 min)

Alle Ergebnisse der Deutschen Jugendmeisterschaften U18/U20 in Rostock finden Sie hier.

Der SC DHfK Leipzig und die Abteilung Leichtathletikzentrum gratulieren allen Titelträgern, Medaillengewinnern und Platzierten sowie den Trainerteams zu ihrem großartigen Auftritt in der Hansestadt! (th)

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