Dortmund: DJM-Sprinttitel für Sherin Kimuanga I Staffel holt Silber I Zahlreiche Bestleistungen

Kategorien: Leichtathletikzentrumveröffentlicht am: 26. Februar 2024
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1x Gold, 1x Staffelsilber und viele Top-Platzierungen: Die Leichtathlet:innen des SC DHfK überzeugten bei der DJM in Dortmund. Fotos: privat

Nach zwei absolut spannenden und erfolgreichen Wettkampftagen kehren unsere Leichtathletiktalente aus dem Lauf- und Sprintbereich von den 55. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Dortmund zurück. Die Gruppe um die Trainer Niklas Cervinka (Lauf), Knut Iwan und Markus Triebert (beide Sprint) ziehen eine sehr positive Bilanz und blicken auf den Sprinttitel für Sherin Kimuanga, Staffelsilber über 4×200 Meter sowie zahlreiche Bestzeiten und gute Platzierungen zurück.

60 m, Frauen: Sherin Kimuanga belohnt sich mit U20-Hallentitel I Riedel verpasst knapp Bronze

Bereits in der Vorwoche, im Rahmen der Hallen-DM der Erwachsenen in Leipzig, konnte Sprinterin Sherin Kimuanga ihre tolle Form unter Beweis stellen. Die 17-Jährige lief, u.a. mit einer neuen Bestzeit im Vorlauf, bei ihrer DM-Premiere in den 60-Meter-Endlauf. Zwar verhinderte dort ein Fehlstart weitere Glanzleistungen, doch diese sollten in Dortmund folgen.

Im Vorlauf ließ es der Schützling von Knut Iwan noch ruhig angehen, lief in 7,49 Sekunden locker und leicht ins Halbfinale. Ebenso wie Clubkameradin Charlotte Riedel, die in 7,55 Sekunden mit großem Q in die nächste Runde einzog. Besagte Halbfinalläufe sollten weitere Steigerungen für Kimuanga und Riedel bereithalten. Erstere siegte mit 7,40 Sekunden in ihrem Lauf, Zweitere steigerte sich und machte in 7,52 Sekunden den Einzug in den Endlauf perfekt.

Damit hatte das SC DHfK Leichtathletikzentrum zwei Eisen für einen Podestplatz im Feuer. Im Finale wurde es dann richtig schnell. Den ganzen Tag über hatte sich Sherin Kimuanga in bester physischer und psychischer Verfassung gefühlt. Diese konnte die Leipzigerin auch im Finale auf die Bahn bringen. In 7,35 Sekunden lief Sherin Kimuanga in neuer Bestzeit zu U20-DHM-Gold und fiel nach dem Lauf ihrer Trainingskameradin Charlotte Riedel glücklich in die Arme. Für jene war das Finale am Ende bittersüß. Zwar gelang der 18-jährigen Charlotte Riedel in 7,48 Sekunden ebenfalls eine neue Bestzeit, doch fehlten knappe 0,02 Sekunden zu DHM-Bronze, sodass am Ende Platz vier stand.

Jubeln durften unterdessen Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg, die sich in 7,38 Sekunden Silber sicherte. Dahinter wurde Philina Schwartz (SC Berlin) in 7,46 Sekunden Dritte.
Das hervorragende Gesamtergebnis aus Sicht des SC DHfK rundete Charlotte Wasser mit Platz 23 in 7,73 Sekunden ab.

Zeigten ein tolles Finale über 60m: Sherin Kimuanga und Charlotte Riedel. Foto: privat

4 x 200 m, Frauen: Staffelsilber für Kimuanga, Riedel, Heilmann und Besser

Nach dem Titelgewinn für Sherin Kimuanga über 60 Meter und dem ebenso starken Auftritt von Charlotte Riedel durften sich die Sprinterinnen aus Leipzig erneut Hoffnung auf eine Medaille über die 4 x 200 Meter machen. Als Titelverteidigerinnen waren vom erfolgreichen Quartett des Vorjahres Charlotte Riedel und Mia Besser dabei, die von Sherin Kimuanga und Lilly Heilmann unterstützt wurden.
Bereits im Vorfeld hatte Knut Iwan, vor vier Wochen zum Trainer des Jahres seines SC DHfK gekürt, angedeutet, dass die Spitze bei den Staffeln in diesem Jahr nochmal enger zusammengerückt sei und eine Titelverteidigung damit schwer werden dürfte. Nichtsdestotrotz sollte eine Medaille für die grün-weiße Damenstaffel her.

Als SC DHfK II starteten Kimuanga, Riedel, Heilmann und Besser bereits im zweiten Zeitlauf in den Wettbewerb. Und die vier legten ordentlich für die kommenden Staffeln vor. 1:38,69 Minuten sollte nach vier Runden auf der Anzeigetafel der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle stehen. Ihre Siegerzeit aus dem Vorjahr hatte das Quartett um eine Sekunde verbessert. Bis zum sechsten und letzten Rennen lagen die vier Leipzigerinnen damit an der Spitze. 20 lange Minuten mussten die jungen Damen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren bangen, ob es für die Titelverteidigung reicht, der Podestplatz silbern oder bronzen glänzt. Am Ende war eine der insgesamt 32 Staffeln doch schneller. In 1:38,03 Minuten sicherte sich die Staffel der Startgemeinschaft USC Mainz/LC Bingen denkbar knapp den U20-Staffeltitel. Die Staffel des SC DHfK Leipzig mit Sherin Kimuanga, Charlotte Riedel, Lilly Heilmann und Mia Besser wurde hochverdient in 1:38,69 Minuten Vizemeister. DHM-Bronze ging ebenfalls nach Sachsen. Die Damen des Dresdner SC wurden in 1:40,01 Minuten Dritte.

Belohnten sich nach tollem Lauf mit Staffelsilber: Sherin Kimuanga, Charlotte Riedel, Lilly Heilmann und Mia Besser (v.l.). Foto: privat

400 m, Frauen/Männer: Anna Weichelt und Luis Krenzlin überzeugen mit Finalteilnahmen und Bestzeiten
Der Schatten von Johanna Martin, die bereits bei der Elite-DM eine Woche zuvor in Leipzig mit starken Leistungen und dem DM-Titel über 400 Meter auf sich aufmerksam gemacht hat, war groß an diesem Wochenende in der Dortmunder Leichtathletikhalle. So ein Schatten kann aber auch ganz gut wirken, um sich selbst auf seine eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren und in diesem Schatten zu reifen. Diese Entwicklung konnte man bei 400-Meter-Talent Anna Weichelt beobachten. Die 18-Jährige vom SC DHfK lief im gleichen Halbfinale wie Martin und schaffte in 57,80 Sekunden, gleichzeitig neuer persönlicher Bestzeit, den Einzug ins Finale. Dort durfte sich die Athletin von Markus Triebert mit der 17-Jährigen Rostockerin messen und sorgte in 58,07 Sekunden und Rang 6 für sehr gutes Ergebnis.

Über den U20-Titel durfte sich eben jene Johanna Martin freuen, die in 53,20 Sekunden das Maß der Dinge auf ihrer Paradestrecke war. Dahinter landeten Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover I 55,77 sec) und Lilith Belau (Neuköllner SF I 56,32 sec) auf den weiteren Podestplätzen.

Ebenfalls in den Endlauf schaffte es Luis Krenzlin. Der zur Trainingsgruppe von Markus Triebert gehörende U20-Kaderathlet zeigte sich im Finale von seiner besten Seite und zauberte in 48,61 Sekunden eine neue Bestzeit auf die Bahn. Damit wurde Krenzlin Meisterschaftsvierter und verpasste Bronze um 0,05 Sekunden.

Den Sieg sicherte sich Max Husemann von der Eintracht Hildesheim in 48,01 Sekunden, gefolgt von Lucien Berger (SC Magdeburg I 48,26 sec) und Michal Fatyga (SC Neubrandenburg I 48,76 sec).

200 m, Frauen: Lilly Heilmann und Mia Besser schonen ihre Kräfte für die Staffel

Mit Lilly Heilmann und Mia Besser standen über die 200 Meter zwei Athletinnen von Markus Triebert auf der Bahn. Die beiden Sprinterinnen schonten mit Blick auf den Staffelwettbewerb ihre Kräfte und liefen in ihren Vorläufen auf Rang fünf (Heilmann I 26,81 sek) und Rang vier (Besser I 25,72 sek) ein. In der Gesamtwertung wurde Lilly Heilmann 34. und Mia Besser 23.

1.500 m, Frauen/Männer: Lilly Steingaß belohnt sich mit DHM-Rang sechs

Ihr Trainer hatte sich beide Athletinnen im Endlauf gewünscht. Am Ende reichte die Kraft nur für Lilly Steingaß für’s Weiterkommen. Sehr souverän setzte sich Steingaß mit 4:43,89 Minuten in ihrem Vorlauf als Zweitplatzierte durch. Im gleichen Lauf zeigte Linda Grundmann, die zweite Athletin von Trainer Niklas Cervinka, ein gutes Rennen. Die Leipzigerin musste als Vorlauf-Achte in 4:54,30 Minuten jedoch die Segel streichen und beendete die U20-DHM auf Platz 20.
Im Finale lief Lilly Steingaß in einem taktischen Rennen in 4:41,03 Minuten auf einen sehr guten sechsten Platz. Im Rennverlauf konnte sich die U18-Athletin gut in der vorderen Gruppe behaupten und eine Tempoverschärfung mitgehen. Ein zufriedener Niklas Cervinka zollte seiner Athletin Respekt: „Lilly hat taktisch heute alles richtig gemacht. Die Tempoverschärfung ist sie gut mitgegangen. Mit Platz sechs sind wir sehr zufrieden.“

Es siegte Lera Miller (VfL Löningen I 4:34,50 min) vor Jule Lindner (LG Bamberg I 4:35,33 min) und Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach I 4:35,84 min).

Unglücklich verlief das Rennen der beiden U20-Läufer Moritz Siegel und Magnus Pölkner. Taktisch konnten sie die Vorgaben von Trainer Cervinka nicht umsetzen und belegten in 4:14,11 Minuten (Siegel) und 4:18,67 Minuten (Pölkner) die Plätze 18 und 22. „Die Jungs haben heute etwas unglücklich agiert. Sie waren zu sehr mit Positionskämpfen gebunden und in den rennentscheidenden Situationen nicht dabei“, ordnet Niklas Cervinka das Abschneiden seiner Schützlinge ein.

Zeigten tolle Leistungen über 1.500m: Lilly Steingaß, Paul Walochny und Christopher Arnold mit Trainer Niklas Cervinka (v.r.). Foto: privat

3.000 m, Männer: Walochny stürmt mit Bestzeit auf Platz 4 I Stützpunktathlet Arnold holt Gold

Einen Platz in der Gesamtwertung gut machen konnte über die 3.000 Meter Paul Walochny. Als Fünfter der Meldeliste angereist, stürmte der Hindernisspezialist mit Bestzeit (8:40,73 min) auf Platz vier der diesjährigen U20-Hallenmeisterschaften. Zur Bestzeit lief ebenfalls Clubkamerad Christoph Männel, der in 8:52,31 Minuten die Zielstellung Top 10-Platzierung verfehlte und mit Rang 17 vorliebnehmen musste.

Aus Sicht des Leipziger Bundesstützpunktes Lauf gab es einen weiteren Erfolg zu vermelden. Stützpunktathlet Christopher Arnold vom LV 90 Erzgebirge, der in Leipzig von Niklas Cervinka betreut wird, gelang in Dortmund sein Meisterstück. In neuer Bestzeit von 8:34,96 Minuten wurde er Deutscher Hallenmeister. Dahinter liefen Lennart Zehfeld (LC Rehlingen I 8:35,63 min) und Elisa Kolar (TSG 08 Roth I 8:39,38 min) auf die weiteren Podestplätze.

Alle Ergebnisse der 55. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften U20 in Dortmund finden Sie hier.

Wir gratulieren allen Athletinnen und Athleten sowie den Trainerteams zu ihrem großartigen Abschneiden! (th)

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